Der dreigeschossige, barocke Sandsteinquaderbau mit Mansarddach steht dreiseitig frei, was seine städtebauliche Stellung hervorhebt. Den Eingang flankieren zwei Freisäulen dorischer Ordnung auf hohen Sockeln. Sie tragen ein Gebälk mit Sprenggiebel, bekrönt mit einem Wappen des Bauherrn. Auf den seitlichen Giebelschenkeln sitzen weibliche Allegorien. Die linke Figur hält eine Schriftrolle in der linken und ein Stadttor in der rechten Hand. Das Attribut der rechten Figur ist leider verloren gegangen.
Hier, an dieser prominentesten Stelle der damaligen Inselstadt, war es sicher nur einem angesehenen und reichen Bürger wie dem fürstbischöflichen Kanzlist Johannes Caspar Schlehlein möglich, solch ein prächtiges Barockgebäude zu errichten. Entsprechend hochwertig waren die am Bau beteiligten Bamberger Künstler: vermutlich waren Johann Leonhard Dientzenhofer für die Baupläne, Leonhard Gollwitzer für den Skulpturenschmuck und Johann Jakob Vogel für die Stuckausstattung im Innern verantwortlich.
Links neben dem Gebäude befand sich die sog. "Alten Maut", ein mächtiger Renaissancebau, der einer Bombe im Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel. Die beiden Gebäude bildeten einst, zusammen mit dem Neptunsbrunnen und der "Städtischen Altane" (s. dazu Lange Straße 1) den Rahmen dieses wichtigsten Marktplatzes der Inselstadt.