Das Anwesen in Ecklage Karolinenstraße/Ringleinsgasse ist eine mehrteilige Baugruppe, bestehend aus einem Vorderhaus, einem Treppenhausbau, einem Neben- und einem Rückgebäude sowie einem Gangbau. Vorderhaus: Erdgeschoss sowie erstes und zweites Obergeschoss bestehen aus verputzten Sandsteinquadern, das dritte Obergeschoss aus Fachwerk, zum Teil mit sog. Feuerböcken verziert. Treppenhausbau: Auf dem massiv gebauten Erdgeschoss sitzen zwei verputzte Fachwerkobergeschosse; im Zuge des Ausbaus 1720/30 Bau einer barocken Säulenhalle mit repräsentativer Treppenanlage. Das Treppenhaus wurde aufwendig stuckiert und mit Wandmalereien und Skulpturen ausgestaltet. Die Stuckarbeiten stammen vermutlich aus der Werkstatt des Johann Jacob Vogel, die Wand- und Deckengemälde wohl von Giovanni Francesco Marchini. Analog zur ehemaligen Jesuitenkirche (heute Martinskirche, Grüner Markt 19) ist an der Decke über dem Treppenauge eine Scheinkuppel aufgemalt (d. h. die Malerei täuscht geschickt eine größere Wölbung der Kuppel vor). Sie wurde 1965 nach Photografien erneuert, die noch in Resten erhaltenen Wandmalereien von Marchini ließ man 1980 in freier Erfindung ergänzen, leider unter Verlust der vorhandenen Fragmente.
Familiengeschichte(n): Das fränkische Adelsgeschlecht der Marschalk von Ostheim hatte seinen Stammsitz in Ostheim vor der Rhön. Sie standen als Ministeriale im Dienste der Grafen von Henneberg. Der letzte des Adelsgeschlechts, der Historiker und Sammler Emil Freiherr Marschalk von Ostheim (1841 - 1903), vermachte seine Sammlung der Königlichen Bibliothek Bamberg (heute Staatsbibliothek). Mit seinem Vermögen wurde 1907 die "Marschalk-von-Ostheimsche Stiftung zur Förderung und Mehrung des Bamberger Kunst- und Kulturbesitzes" gegründet.